Alfred Loritz

fr. Politiker

* 24. April 1902 München

† 14. April 1979 Wien

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 03/1980

vom 7. Januar 1980

Wirken

Alfred Loritz stammte aus München und war Sohn eines Regierungspräsidenten. Er studierte an der Münchener Universität Rechts- und Staatswissenschaften, legte 1926 das Staatsexamen ab und erhielt die Zulassung als Rechtsanwalt. 1928 schloß er sich der Wirtschaftspartei an. Als Vorsitzender des Wahlkreises Oberbayern schied er aus dieser Partei 1932 aus, als die Partei zu der sogenannten "Harzburger Front" überschwenkte.

Nach 1933 versuchte L. vergeblich eine Widerstandsorganisation gegen Hitler aufzuziehen und mußte deshalb 1939 in die Schweiz fliehen. Nachdem er daraufhin von der Anwaltsliste gestrichen worden war, wurde er 1940 vom sogenannten Volksgerichtshof in Abwesenheit zum Tode verurteilt. Es folgte weitere illegale Tätigkeit unter Decknamen.

Ab Juli 1945 übte L. in München wieder seine Anwaltstätigkeit aus. Im Dezember 1945 gründete er mit einer Lizenz der amerikanischen Besatzungsmacht die "Wirtschaftliche Aufbauvereinigung" (WAV). Mit 13 Abgeordneten zog L., der Mitglied der Verfassungsgebenden Landesversammlung und des Verfassungsausschusses gewesen war, am 21. Dez. 1946 in den neuen bayerischen Landtag ein, nachdem seine neue Partei 7 Prozent der Stimmen erreicht hatte. Er wurde Minister für Sonderaufgaben im Kabinett Ehard. Die Haltung und Amtsführung ...